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Beschreibung: 3866282982Neuerscheinung April 2010

 

Erhard Roy Wiehn (Hg.),
Wer hätte das geglaubt
- Erinnerungen im Kibbuz Buchenwald - Netzer Sereni an Hachschará und Konzentrationslager.
Mit einem Vorwort von Zwi Helmut Steinitz und einem Beitrag von Ruth und Herbert Fiedler über Hachscharót und die Hachschará-Stätte Ahrensdorf.
Konstanz 2010, 146 Seiten, Fotos. € 14,80.
ISBN 3-86628-298-2 u. 978-3-86628-298-8

Neuausgabe der Veröffentlichung von Ulrich Schwemer in der Schriftenreihe Evangelischer Arbeitskreis Kirche und Israel in Hessen und Nassau 1998.

Aus dem Vorwort von Zwi Helmut Steinitz: Wer hätte das geglaubt!

 

Trotz der unmenschlichen, fast hoffnungslosen Zustände in den deutschen Konzentrationslagern blühte in Kreisen zahlreicher Häftlinge eine enge Kameradschaft, die auch unter größter Lebensgefahr nicht versagte. Hilfsbereitschaft und Hingabe charakterisierten die vom Schicksal geschlagenen Menschen in absolut menschenunwürdigen Umständen. Die barbarischen Bedingungen in den NS-Konzentrationslagern sollten den Häftlingen ihre Menschlichkeit rauben, sie in ihrem Überlebenskampf in Raubtiere zu verwandeln. Dieses Ziel haben die Nazis nicht erreicht. Das gemeinsame, tragische Schicksal führte vielmehr zu moralisch hochwertiger Verbundenheit und Freundschaft, die so manchem das Leben rettete und bis zur Befreiung und sogar noch danach erhalten blieb. Solidarität war Symbol der Menschlichkeit in einer Welt des Grauens, in der Hunger und Tod herrschten.

Die kurzen Berichte aus der Nazihölle 40 Jahre nach der Befreiung beschreiben in Kürze authentisch, wie Nazideutschland unter bestialischen Umständen die systematische Ermordung des jüdischen Volkes versuchte. Bewundernswert ist nicht nur die Standhaftigkeit und Verbundenheit der Hachschará-Gruppe, sondern auch ihre Zuversicht und ihr Wille, sich am Aufbau des Landes Israel zu beteiligen. Das große Leid, das die jungen Menschen erleben mussten, der Verlust ihrer Familien in Deutschland und anderen Ländern stärkte ihr Bewusstsein und ihren Willen, nach einem eigenem Heimatland zu streben, in dem das jüdische Volk endlich zu Hause sein kann, um nie mehr als Minderheit angesehen und verfolgt zu werden. Noch in KZs eingesperrt, hatte dieser damals noch utopische Traum sie nicht verlassen. Mit dieser Hoffnung kämpften sie sich bis zur erlösenden Befreiung durch. Nicht alle hatten das Glück, die Befreiung zu erleben, viele starben an Erschöpfung und Krankheiten kurz vor und am Befreiungstag oder auch Wochen später. Das Herz erbebt angesichts dieser tragischen Schicksale.

Ich habe die sich hier präsentierende Gruppe nach meiner Befreiung im Verlauf unserer illegalen Auswanderung nach Palästina 1946 in Antwerpen kennengelernt und mich ihr angeschlossen. Gemeinsam waren wir auf Hachschará im Kibbuz Afikim und gründeten 1948 den "Kibbuz Buchenwald", später "Netzer Sereni" genannt.

65 Jahre sind seit der Befreiung vergangen, die Mehrzahl der Zeitzeugen weilt nicht mehr unter uns, um so wichtiger sind ihre Berichte für die Zukunft. Sie sollen zukünftigen Generationen als Mahnung und Warnung dienen.

 

 

 

 „Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell vergessen.“
(
Erhard Roy Wiehn)

 

Weitere Buchtitel von Überlebenden aus dem Konzentrationslager Buchenwald

Jüdische Überlebens- und Nichtüberlebensschicksale aus Polen/Jewish Fates
bearbeitet und herausgegeben von Erhard Roy Wiehn

Zum Inhaltsverzeichnis der Edition / to the contents of the edition Shoáh & Judaica / Jewish Studies

 

 

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